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UNTERWEGS AUF DER OHRE



Kultur und Kenterfreuden

Anfang des Jahres setzte sich der Jugendausschuss unserer Kanugruppe zusammen, um das Ziel der diesjährigen Sommerkanufahrt auszuwählen, die in den letzten Schultagen vor den Sommerferien stattfi nden sollte. Wir entschieden uns für die Eger, die in Deutschland entspringt und dann in Tschechien Ohre (gesprochen: Ochsche) heißt, denn zum einen sprachen Bilder und Flussbeschreibungen für sich und zum zweiten erinnerten wir uns gern an unsere Tschechien-Reise vor zwei Jahren.

GruppenbildAls es endlich soweit war, wurden die letzten Vorbereitungen mit Hilfe aller Teilnehmer schnell erledigt und wir stiegen erwartungsvoll am 12. Juni 2004 in den Zug nach Cheb. Nach einer Nacht in unseren Zelten paddelten wir über einen großen Stausee, auf dem uns ein Unwetter mit Sturm und Regen überraschte. Zum Glück hatten wir genügend Mülltüten dabei, die sich schnell zu einer originellen Regenbekleidung wandelten. Am zweiten Paddeltag machte eine Kanubesatzung ihre nächste nasse Erfahrung, trömung und Bäume wirkten zu ihren Ungunsten.

Eine besondere Attraktion auf unserer insgesamt 120 km langen Strecke war die Wildwasser-Slalom-Strecke "Hubertus". Dort verbrachten wir zwei Tage, um unsere Fähigkeiten im Wildwasser zu verbessern. Trotz vieler Kenterungen hatten wir unheimlich viel Spaß und trugen voller Eifer nser Kajak immer wieder hoch, um den "Hubertus" noch einmal zu durchfahren. Die professionellen tschechischen Kanu-Slalom-Fahrer, die dort trainierten, waren uns dabei ein Vorbild und wir guckten uns so manche ihrer Techniken ab.

Wilde AbschnitteAuf der weiteren Strecke trafen wir auf viele Wehre, die zum Teil auch befahrbar und immer ein Highlight waren. Es machte Spaß mit dem schäumenden Wasser zu spielen und mancher von uns bezahlte dieses Vergnügen mit einem unfreiwilligen Bad in der Ohre. Während der gesamten Reise blieben nur acht von zwanzig Teilnehmern vom Kentern verschont. Das letzte Wehr in Kadan wurde zu einer Massenkenterung, bei der alle unsere großen Boote umkippten. Gemeinsam meisterten wir solche Situationen und am Ende konnten wir alle darüber lachen.

Zwischen den vielen oft feuchten Abenteuern konnten wir die Ruhe auf dem Fluss genießen, der uns mit flotter Strömung vorantrieb, und dessen Ufer uns mit hoch aufragenden Felsen, mittelgroßen Bergen, dichten Wäldern und blühenden Feldern beeindruckten. Zwischendurch besichtigten wir sehenswerte Städte wie Loket, wo wir uns die Burg ansahen, oder wie den berühmten Kurort Karlovy Vary, wo wir die heilende Wirkung der heißen Quellen testeten.

Traumhafte LandschaftBei dem Feedback am letzten Tag fanden alle diese Reise sehr gelungen. Besonders das Wildwasser des "Hubertus" hatte uns begeistert. Für die Ungeduldigen unter uns nahmen wir daher zwei Monate später an einem Wildwasser-Kurs des Hamburger Kanuverbands in Hildesheim teil. Wir freuen uns schon auf das nächste Paddeljahr.

Marta Swiatkowska
Iris Nachtigal



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